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Tassilo hofft für seine Schwester Lisa, die nichts von
der Verarmung der Familie ahnt, eine standesgemäße
Mitgift zu verdienen. Seit seinem Amtsantritt auf dem Gut hat
er die Gräfin nie zu Gesicht bekommen. Doch plötzlich
tritt sie als wunderschöne, lebensfrohe, aber auch launische
junge Frau auf, die hier angeblich ihre Verlobung mit dem Baron
Zsupán bekannt geben möchte und feiern will. Alle
Gäste sind schon eingetroffen, aber die Verlobung sei nur
ein Schwindel, gesteht sie heimlich einer Freundin. Sie wollte
nur Ruhe von ihren Verehrern haben und hat darum einen Bräutigam
erfunden. Erschrocken erkennt Tassilo unter Marizas Freundinnen
seine Schwester Lisa; er wird ihr nun die Wahrheit sagen müssen.
Aber Lisa glaubt, er spiele nur zum Scherz den Verwalter. Das
Geständnis bleibt zunächst unausgesprochen. Aber auch
Mariza erlebt eine Überraschung, denn der erfundene Bräutigam
Baron Zsupán existiert wirklich. Er stellt sich als Besitzer
eines Guts in Varazdin vor und hofft, die Verlobung realisieren
zu können. Die betroffene Mariza kann sich dem fröhlichen
Werber nicht so einfach entziehen. Während im Schloss die
Verlobungsfeier beginnt, sucht Tassilo, für den als einfacher
Verwalter kein Platz im Saal ist, Trost gegen trübe Gedanken
im Singen: Auch ich war einst ein feiner Csárdáskavalier.
Mariza hört seinen Gesang und fordert ihn auf, für
die Gäste zu singen, doch Tassilo weigert sich. Mariza
gibt im daraufhin schroff den Abschied. Nachdem aber ihre Gesellschaft
in die Stadt zurückgefahren ist, versöhnen sich Mariza
und Tassilo. Nun singt er - nur für sie allein.
II. Akt
(Ein luxuriöser Raum im Schloss. Vier Wochen später)
Noch immer lebt Tassilo inkognito als Verwalter auf dem Gut
der Gräfin. Sie fühlt sich in seiner Nähe wohl
und lässt auch das heimliche, doch leidenschaftliche Werben
des längst in sie Verliebten zu. Schon längst will
sie von einer Verlobung mit Zsupán nichts mehr wissen.
Auch dieser bemüht sich längst um eine andere Braut,
nämlich Lisa. Tassilo erträgt es kaum mehr, die für
ihn immer wieder demütigende Rolle des Verwalters weiterzuspielen.
Verzweifelt spricht er sich in einem Brief an seinen Freund
Liebenberg aus, doch dieser Brief gerät zufällig in
Marizas Hände. Den Inhalt des Briefes missverstehend glaubt
sie, dass es Tassilo einzig auf ihr Geld abgesehen hat. Nun
weiß sie auch, dass er nicht der einfache Verwalter "Török"
ist. Empört und enttäuscht verweist sie ihn vor ihren
Gästen auf diesen Brief, entlohnt ihn fürstlich für
seine Dienste und entlässt ihn.
III. Akt
(Im gleichen Raum)
Am Morgen nach den Vorfällen findet sich Tassilo zum Abschiednehmen
nochmal bei Mariza ein. Ihr Trotz und sein Stolz verhindern
jedoch die erlösende Aussprache. Das plötzliche Erscheinen
der Fürstin von Guddenstein, Tassilos Tante, bringt die
glückliche Wendung. Sie hat von Tassilos wirtschaftlicher
Not erfahren und heimlich seine schon verpfändeten Güter
zurückgekauft. Nun darf er sich als ebenbürtiger Partner
Marizas fühlen; die beiden Liebenden können endlich
ein Paar werden.
Bekannte Lieder
Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen
im schönen Wien (Tassilo)
Einmal möcht' ich wieder tanzen (Mariza - Tassilo)
Sag ja, mein Lieb, sag ja (Mariza - Tassilo)
Schwesterlein, Schwesterlein (Lisa - Tassilo)
Ich möchte träumen von dir, mein Puzikám (Lisa
- Zsupán)
Komm mit nach Varasdin (Mariza - Zsupán bzw. Lisa - Zsupán)
Komm, Cigány, komm, Cigány, spiel mir was vor
(Tassilo)
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