Foto: C & O Irish Dance Company

Stadt als Inspiration
Catherine Gallagher und die Irish Dance Experience

Catherine Gallaghers Karriere konnte sich bereits im
Jahre 2000 sehen lassen. Bis dahin gehörte sie zu Irlands
erfolgreichsten jungen Tänzerinnen. Als zweites
von vier Kindern und einzige Tochter 1978 geboren, begann
sie schon im Alter von fünf Jahren ihre spätere Profession. Bereits
vier Jahre später gewann sie die All Ireland Championships
als jüngste Tänzerin überhaupt. Zusammen mit ihren
Brüdern, die nicht minder erfolgreich agierten, reiste sie Woche
für Woche zu Tanzwettbewerben in ganz Irland, zum Leidwesen
der Konkurrenz, bei denen der Name Gallagher nach
kurzer Zeit bereits Resignation hervorrief. Rückblickend bildete
Irland jedoch nur ein Sprungbrett in die große Welt des
professionellen Tanzes. Dabei stellten sich die allwöchentlichen
Vorbereitungen auf Tanzwettbewerbe als ideale Vorbereitung
für ihre spätere professionelle Karriere heraus.
Nach zwei Jahren in der berühmten Tanzgruppe Riverdance,
mit jeweils 350 Auftritten in über 100 nordamerikanischen
Städten pro Jahr, stieg sie in Liam Harveys „Celtic Fusion“
ein. Dort erfuhren ihre Darbietungsfähigkeiten eine
weitere Steigerung, erforderte die dramatische Grundausrichtung
der Show auch schauspielerische Qualitäten.

Ein neues Kapitel in Catherine Gallaghers Leben öffnete sich im Jahr
2000, als sie nach Budapest kam – und sich sofort in die Stadt
verliebte. Zunächst nur gekommen, um einige Workshops zu
veranstalten, wurde sie doch schnell vom Zauber der Stadt eingefangen.
Seitdem bildet die ungarische Metropole ihre
Hauptinspirationsquelle. Die Ideen für ihre Tänze bezieht sie
aus der Stadt, aus der Architektur und von den Menschen, wie
sie im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet.
Das Ergebnis dieser erquickenden Quelle kann wohl nirgendwo besser als in
ihrer Show „The Irish Dance Experience“ bewundert werden,
in der sie durch harte Arbeit den Irish Dance zu neuen Höhen
führte. Von den Meistern des Fachs wie Michael Flatley, Jean
Butler und Colin Dunne hätte sie viel gelernt, doch nun sei es
Zeit für frische Gesichter und frische Füße.

Bei der Irish Dance Experience trägt die charmante Irin
nun die Hauptverantwortung. Die Musik beinhaltet traditionelle
irische ebenso wie klassische Elemente. Eine einheitliche
Geschichte gibt es innerhalb der Darbietung jedoch nicht,
vielmehr existieren mehrere kleine Themen nebeneinander.
Über die Inhalte hüllte sich Gallagher jedoch in charmantes
Schweigen. Nur so viel sei gesagt, dass 90 Prozent der Show auf
harten Schuhen getanzt wird, also Stepptanz bestehen, das den
Zuhören eine Rhythmusdarbietung de luxe verspricht.
Das Hauptthema, so viel verriet sie, stelle der „Maskenball“ dar.
Dort agiert sie als Prinzessin, die von mehreren Verehrern umgarnt
wird, die um einen Tanz mit ihr werben. Selbstredend
kann nur einer der Sieger sein. Das ist niemand geringerer als
ihr Bruder Michael Patrick Gallagher, der für die männliche
Hauptrolle ihre erste Wahl gewesen ist und selbst als Weltklassetänzer
gilt. Ein flammendes Tanzspektakel!

Der Erfolg von Catherine Gallaghers Neuerfindung des
Irish Dance kann einerseits an der Vergangenheit abgelesen,
andererseits für die Zukunft prognostiziert werden. Für 2008
ist bereits eine Tournee durch kleinere Städte geplant, zudem
hofft sie auch in Deutschland touren zu können, das sie seit einem
Dresden-Besuch ins Herz geschlossen hat. Eine DVD ist
in Planung und auch die Inspirationsquelle Budapest sprudelt
munter weiter. So wird für die nächsten zwei Jahre ebenso eine
neue Show geplant.
(Gf)
(Auszüge aus dem Artikel d. Zeitschrift Pester Lloyd, 20. Juni 2007)